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Ausstellungsposter 3

© Foto: Ausstellungsposter 3 (c) Oliver Alunovic

Die freie unabhängige Kunstszene in Wien zählt zu einer der stärksten und vielfältigsten im deutschsprachigen Raum. Mit diversen, subversiven künstlerischen Positionen bereichert sie die Stadt und sorgt für Vielfalt und Lebendigkeit abseits der etablierten Kunstinstitutionen. Als niederschwellige Orte für die zeitgenössische Kunstszene bildet sie ein stadtübergreifendes Netzwerk. Genau hier setzt die Klima Biennale Wien an und öffnet über das Ausstellungsformat Immediate Matters neue und alte Türen zu Räumen, die sich in Wien mit den zahlreichen Herausforderungen des Klimawandels auseinandersetzen.


Die im Rahmen des Open Calls ausgewählten Räume und eingeladenen Künstler*innen bieten multidimensionale Perspektiven auf die Bandbreite sozialer und ökologischer Problemstellungen, die durch die globale Klimakrise sichtbar werden. Im Rahmen der Biennale werden die einzelnen Positionen miteinander verknüpft und in neue Beziehungen gebracht. Die einzelnen Ausstellungen formen gemeinsam ein Netz, das vielfältige Perspektiven auf die Auswirkung der menschlichen Verhaltensweise auf die Natur und verschiedenen nicht-menschlichen Akteur*innen in ihr erforscht

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Avian Mortality (c) Kathrin Stumreich

Kathrin Stumreich. Mid-Air Collisions

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Kathrin Stumreich wirft einen Blick auf die Mojave-Wüste. Im Sonnenwärmekraftwerk Ivanpah reflektieren über 150.000 motorisierte Spiegel das Sonnenlicht. Das Lichtspektrum der bis zu 1.000 Grad heißen Zone zieht Insekten an, die in der gleißenden Hitze verglühen. Vor Ort sammelte Stumreich 10 Terabyte an Foto- und Videomaterial, beobachtete die Thermik, das Blau des Himmels sowie den Kampf der Tiere. Im Zentrum ihrer Installation steht das Aufeinandertreffen eines natürlichen Habitats mit der Architektur erneuerbarer Energien.

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Growing in the Dark (c) Käthe Hager von Strobele

Käthe Hager von Strobele. Growing in the Dark

EIKON Schauraum

Hiesige Zimmerpflanzen sind meist aus tropischen Gebieten importiert und werden laufend vermehrt – als stille Zeugen der Kolonisierung. Die exotischen Arten gedeihen bei guter Pflege über viele Jahre, und sie benötigen kaum Tageslicht: Sie wachsen nahezu im Dunkeln. Was können wir von unseren grünen Mitbewohner*innen lernen, wie adaptieren sich diese an unwirtliche Lebensbedingungen? Und welche Bewältigungsmechanismen werden für uns Menschen in einer um ein, zwei oder drei Grad heißeren Welt notwendig sein? Das sind nur einige der Fragen, denen Käthe Hager von Strobele in Growing in the Dark nachspürt.

Werkfoto

Werkfoto 2 (c) Johanna Binder

Johanna Binder, Karin Maria Pfeifer, Sula Zimmerberger. Floras Reisen

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In Floras Reisen lesen Johanna Binder, Karin Maria Pfeifer und Sula Zimmerberger invasive Prozesse in Flora und Fauna als grundlegende Metapher für hegemoniale Machtstrukturen und repressive Praktiken zwischen Gesellschaften. Dabei gehen sie weit in die Geschichte zurück, um die durch Kolonialisierung und (Zwangs-)Migration hervorgerufenen Veränderungen in der Natur zu erfassen und dieses kolonialistische Verständnis auf die Gegenwart zu übertragen.

Ausstellungsposter 2

Ausstellungsposter 2 (c) Oliver Alunovic

Oliver Alunovic. Tracking Waste in Urban Ecosystems

Magdalenenstraße 33


Tracking Waste in Urban Ecosystems nutzt ein Machine-Learning-Modell, um am Oskar-Kokoschka-Platz Daten über die Verschmutzung des Wienflusses zu sammeln. Mittels Einsatz von Machine Learning wird Müll im Wasser identifiziert und eine Langzeitstudie über aquatische Ökosysteme durchgeführt. Das Projekt ist Teil einer fortlaufenden Auseinandersetzung mit städtischem Lebensraum, den Methoden seiner prozesshaften Analyse und den Möglichkeiten seiner Kartografierung.

Electric Shadows

Electric Shadows 2023 1 (c) Hana Usui

Hana Usui. Electric Shadows II

Marcello Farabegoli Projects

Hana Usuis Zyklus Electric Shadows reflektiert die gegenwärtige Energieproblematik, insbesondere die Schattenseiten der Atomkraft, die derzeit ein Greenwashing erfährt. Zwar gibt es in Österreich keine aktiven Kernkraftwerke, einige der ältesten Anlagen stehen jedoch unweit von Wien. In ihrer von Zwentendorf inspirierten immersiven Installation setzt sich Usui mit den katastrophalen Folgen nuklearer Unfälle auseinander. Die Verwendung verschiedener Materialien in ihren Bildern schafft ein visuelles Gleichgewicht zwischen Gefühlen der Verwüstung und Verspieltheit.

Detail of Artwork

The Archive of Disappearance 2023 (c) Bildrecht Wien, 2024

Johanna Tinzl. In the Wake of the Tipping Point

Mz* Baltazar’s Lab

Johanna Tinzls Installation ist dem Verschwinden der Gletscher gewidmet, deren Topografien und Oberflächen die Künstlerin seit 2019 mittels Abgusstechnik archiviert. Die fragilen Skulpturen zeugen auch von der Erfahrung, mit der sich die Künstlerin angesichts dieser unmöglichen Dokumentation eines unaufhaltsamen Prozesses konfrontiert sieht. Der Film verweist auf ein anderes, mythologisches Wissen über das Wesen der Gletscher, das sich für zukünftige Formen des Zusammenlebens aktivieren lässt.

Ausstellung
Freie Räume
Immediate Matters
im Biennale Festivalpass inkludiert

06.04. –
28.04.2024